Versuch und Praxis: Getreideanbau

Die Methode der Branddüngung wird seit 1998 in Forchtenberg jährlich kontinuierlich erforscht. Dafür wird eine Teilfläche "auf den Stock gesetzt", die Bäume werden also gefällt. Das geschieht teilweise mit der Motorsäge, aber auch mit Replikaten von Steinbeilen. Nach mindestens acht Monaten wird mit diesem getrockneten Schwachholz eine Teilfläche von 100 m² überbrannt. Das geschiehtzweimal im Jahr, im September und im März. Die im Herbst gebrannte Fläche wird zum Winterfeld, die im Sommer gebrannte zum Sommerfeld. Danach wird ohne vorherige Bodenbearbeitung Getreide eingesät, auf Dünger wird selbstverständlich verzichtet.

Angebaut werden für die Jungsteinzeit nachgewiesene Getreidearten: Saatweizen, Hartweizen, Emmer, Einkorn und Gerste. Die weitere Pflege beschränkt sich auf zweimaliges Unkrautjäten im Sommergetreide. Beim Wintergetreide ist dies nicht erforderlich, da es praktisch kein Unkraut gibt.

Nach der Ernte - die Ährenernte erfolgt von Hand oder mit steinzeitlichen Feuerstein-Erntemessern - werden die meisten Flächen sich selbst überlassen. Der Wald bildet isch über Schlagfluren und Gebüsche mit Himbeeren und Brombeeren, vor allem aber durch die Ausschläge aus den Stümpfen der abgeschlagenen Bäume zurück.

Mit langen Haken wird die brennende Walze nach und nach über die Fläche gezogen. Das gut gekeimte Getreide kann ubehelligt von Unkräutern wachsen. Die weitere Entwicklung verspricht hohe Erträge. Nicht alle Getreidesorten entwickeln sich gleichgut. (links) Diese Fläche wurde gleichmäßig eingesät. Nur im hinteren Teil wurde gebrannt. (rechts)